Interview – KI-Partner Gleamer
KI in der Radiologie: Glänzende Aussichten
Mit qualitativ exzellenten KI-Lösungen für die radiologische Bildgebung hat sich das französische Start-up GLEAMER einen Namen gemacht. Dank der jüngst vollzogenen Integration in das medavis RIS ist die Anwendung der Lösungen nun besonders komfortabel. Und das soll erst der Anfang sein.
Für jemanden, der sich in den vergangenen Jahren nicht intensiv mit der Entwicklung der KI-Welt beschäftigt hat, mag es überraschend klingen. Aber Fakt ist: Frankreich spielt hierbei europaweit ganz vorne mit – auch dank konsequenter staatlicher Unterstützung. Und die macht sich immer mehr bezahlt.
Exemplarisch dafür steht das Start-up GLEAMER aus Paris, das zu den ersten Unternehmen überhaupt gehörte, die von der Französischen Investitionsbank gefördert wurden. Sieben Jahre nach der Gründung hat sich der Neuling als KI-Anbieter in der Radiologie etabliert. Gut >10.000 Anwenderinnen und Anwender in 1.000 Einrichtungen in 34 Ländern weltweit nutzen bereits GLEAMER-Lösungen.
Pünktlich zum Deutschen Röntgenkongress wurde jetzt die Schnittstelle zum medavis RIS installiert. Julia de Jong, Area Director DACH bei GLEAMER, freut sich, dass die Kooperation mit ihrem „Wunschpartner“ erste Früchte trägt. „Viele unserer Kunden haben darauf schon gewartet.“
Vollautomatisierte Negativreports sparen viel Zeit
Beispiel BoneView Trauma: Die international wohl bekannteste GLEAMER-Lösung unterstützt Radiologien, Unfallchirurgien und zunehmend auch niedergelassene Orthopädiepraxen bei der Analyse von Röntgenaufnahmen von Knochenverletzungen. Die KI arbeitet hochpräzise und ermüdungsfrei, der eigentliche Knackpunkt für die Optimierung des Workflows liegt aber in der Übermittlung der Ergebnisse. „Die meisten Radiologen arbeiten nun einmal mit dem RIS und rufen darüber die Bilder im PACS auf“, weiß Julia de Jong.
Für die Kooperation zwischen dem medavis RIS und BoneView Trauma heißt das konkret: Die Untersuchungen werden vollautomatisiert vom PACS zur KI übermittelt. Die Ergebnisse werden wiederum als Secondary Captures (SC) ins PACS übernommen, und der generierte Report fließt vollautomatisch ins RIS – und zwar in der Form eines Negativreports. Die entsprechenden Kommentare lauten dann im Fall des BoneView Trauma z.B. „keine Fraktur vorhanden“, „kein Erguss vorhanden“, „keine Läsion vorhanden“, „keine Dislocation bzw. keine Luxation vorhanden“, immer verbunden mit einem Bild, auf dem jeweils der analysierte Bereich gezeigt wird. „Schon ein negativer Befund bedeutet für den Arzt eine große Arbeitserleichterung. Die KI optimiert somit den Workflow und entlastet“, ist de Jong überzeugt. Damit kann die Kombination aus medavis RIS und GLEAMER-KI nicht nur die Behandlungsqualität, sondern auch die Befundungszeit deutlich verbessern. Wie stark dieser Effekt sein könnte, deutet eine unabhängige Untersuchung an der Universitätsklinik Rennes zwischen 2020 und 2022 an. Ihr zufolge reduzierte sich die Aufenthaltszeit von Patienten in der Notaufnahme mithilfe von KI-gestützten Untersuchungen um durchschnittlich 70 Minuten.
Neue Anwendungen in der Pipeline
Dies soll aber erst der Anfang sein. „Nach und nach wollen wir die Zahl der übertragbaren Informationen und der Funktionalitäten im medavis RIS erhöhen – bis hin zur Übernahme der KI-Ergebnisse in Form strukturierter Daten, um die Potenziale der maschinellen Weiterverarbeitung voll auszunutzen. Die Weiterentwicklung erfolgt in enger Absprache mit unseren Anwendern und KI-Partnern“, erläutert Dr. Ulrike Tauer, Produktmanagerin bei medavis. Auch GLEAMER arbeitet an Innovationen in seinem Portfolio. Das Ziel: einen eigenen GLEAMER-Copiloten für tiefere Integrationen und ein weites Spektrum an KI-Lösungen anzubieten, erklärt de Jong – auch künftig mit selbst entwickelten Lösungen bestückt. So sollen noch in diesem Jahr drei KI-Lösungen zertifiziert werden, eine für die Mammografie-Anwendung und zwei in der CT-Schnittbilddiagnostik, letztere in Kooperation mit einer „renommierten deutschen Universitätsklinik“.
Dieses Interview erschien zuerst im medavis Kundenmagazin RADIUS.
Über Gleamer
Seit 2017 entwickeln bei GLEAMER multidisziplinäre Teams KI-Lösungen für die Radiologie. BoneView Trauma, die erste klinische KI-Anwendung des Unternehmens, hat sich inzwischen zu einem weltweiten Standard für die Interpretation von Röntgenaufnahmen von Knochentraumata entwickelt. Zum Portfolio zählen außerdem Tools zur automatisierten Vermessung des Muskel-Skelett-Knochensystems (BoneMetrics), zur Bewertung des Knochenalters (BoneAge) sowie zur Erkennung von Pathologien wie Pneumothorax, Pleuraerguss, Konsolidierung und Lungenrundherden sowie mediastinalen/hilären Massen im Thorax (ChestView). www.gleamer.ai
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