Auf dem Weg zur KI-gestützten Radiologie
Ein Blick auf den aktuellen Stand der Integration
Erfüllen sich die Anforderungen an Standardisierung und Flexibilität in der Nutzung, steht dem Siegeszug der KI im radiologischen Befundprozess nichts mehr im Wege.
Was ist momentan die größte Herausforderung bei der Integration von KI ins RIS?
Dr. Ulrike Tauer: Aktuell gibt es noch keine Standards für die Kommunikation zwischen KI und RIS. Diese werden zwar von einer IHE-Initiative, in der wir als Industrievertreter aktiv mitarbeiten, erarbeitet. Es wird jedoch einige Jahre dauern, bis es verbindliche IHE Profile geben wird. So lange wollen wir unsere Anwender aber nicht warten lassen. Daher haben diese im medavis RIS schon heute erste Möglichkeiten einer integrierten Lösung.
Warum ist die Einbindung der KI-Tools in den Workflow so wichtig?
Radiologinnen und Radiologen wollen auf einen Blick erkennen, zu welchen Untersuchungen bereits Ergebnisse aus der KI vorliegen und bei welchen die KI etwa kritische Ergebnisse oder bei anderen Fragestellungen einen Normalbefund ausgibt, um gezielt diese Untersuchungen zu befunden und abzuschließen. Deshalb wird die Arbeitsliste Arzt im medavis RIS mit Informationen zu Status, Alarm, Priorität und weiteren Attributen aus der KI-Software angereichert. Anwenderinnen und Anwender von medavis RIS können die Arbeitsliste im RIS wie gewohnt so konfigurieren, wie es für sie am nützlichsten ist.
Wie sieht die Integration aktuell aus, was sind die nächsten Schritte?
Man kann aus der Befundung heraus die KI aufrufen und die Ergebnisse automatisch oder mittels Sprachbefehl eins zu eins in den Befund übernehmen. Im RIS können die Ergebnisse der KI bei Bedarf geändert und die von der KI übermittelten Schemazeichnungen ergänzt werden. Noch gibt es Restriktionen hinsichtlich der Datenformate, ein erster Schritt ist jedoch getan. Die KI-Ergebnisse können je nach KI-Anwendung sehr detailliert und umfangreich sein und enthalten neben einfachen Texten auch umfangreiche Tabellenwerke, Diagramme, schematische Zeichnungen und annotierte Bilder. Diese Objekte sollen in der nächsten Neuerung übernommen werden. Und schließlich werden perspektivisch die KI-Ergebnisse als strukturierte Daten im RIS entgegengenommen, damit das Potenzial einer maschinellen Weiterverarbeitung voll ausgeschöpft werden kann.
Aus der Sicht von medavis ist bei der Einbeziehung von KI in den RIS Workflow die Anbieterneutralität entscheidend. medavis Anwender sollen schließlich selbst entscheiden, welche KI-Anwendungen sie nutzen wollen – und welche nicht. Erfüllen sich die Anforderungen an Standardisierung und Flexibilität in der Nutzung, steht dem Siegeszug der KI im radiologischen Befundprozess nichts mehr im Wege.
Dieses Interview erschien zuerst im medavis Kundenmagazin RADIUS.
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