Sicherer Datenaustausch:
KIM kommt gut an
Seit knapp zwei Jahren ist der E-Mail Dienst der gematik, KIM (Kommunikation in der Medizin), im Einsatz – und entwickelt sich immer mehr zum Erfolgsmodell. Innerhalb der Ärzteschaft ist KIM nahezu flächendeckend eingeführt. Nun gilt es, die Potenziale des E-Mailversands stärker auszuschöpfen, indem mehr und mehr Befundbriefe über die sichere Datenleitung geschickt werden. Um dieses Ziel in der Radiologie zu erreichen, muss KIM organisch in den RIS basierten Befundprozess integriert sein – und digital das neue normal werden. Dabei spielt auch die gematik eine Rolle, welche die Spezifikationen und die Anwendungen von KIM bestimmt.
„Mittlerweile wurden über 100 Millionen KIM-Nachrichten verschickt. Das zeigt, dass KIM funktioniert und inzwischen in der breiten Fläche genutzt wird. Ein Großteil der versendeten KIM-Nachrichten entfällt dabei auf elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU). KIM ist jedoch mehr als eAU: Deshalb ist es wichtig, dass andere KIM-Anwendungen, wie z. B. der eArztbrief, mehr Fahrt aufnehmen und der Versand von digitalen Arztbriefen via KIM schrittweise zunimmt“, sagt Thomas Jenzen, Produktmanager KIM bei der gematik.
eArztbrief stärker in der Radiologie verankern
Während heute 90 Prozent der eAUs über KIM versendet werden, ist beim Versand des eArztbriefs noch Luft nach oben, das erkennt auch Thomas Jenzen an, der allerdings einräumt: „Wir arbeiten intensiv daran, die Prozesse rund um den digitalen Arztbrief zu verbessern, um den eArztbrief als einfache und schnelle Alternative in den Praxen zu platzieren. Der Schlüssel dafür liegt in den Primärsystemen wie dem RIS, weshalb wir u. a. mit Anbietern wie medavis und deren Kundschaft in einem engen Austausch stehen und zum Beispiel bei Vor-Ort-Terminen die Abläufe analysieren.
So können wir gezielt Optimierungen vornehmen und auch besser informieren. Diese Arbeit zahlt sich aus: Allein von Dezember 2022 auf Januar 2023 haben wir eine Steigerung des eArztbriefversands von knapp 30 Prozent registriert.“
Tatsächlich ist der Umstieg vom Briefversand per Fax auf den E-Mailversand über KIM nicht immer so trivial, wie er klingt – das zumindest zeigt auch die Erfahrung von Thomas Jenzen: „Der Anwendungserfolg hängt stark von der Integration von KIM in den gesamten Workflow ab. Eine gute KIM Einbindung in das RIS, die den Versand ‚nah am Mausfinger‘ des Befunders ansiedelt, unterstützt die Transformation maßgeblich.“
Viele Vorteile, weniger Fehler – und bald auch Bilder
Aber auch die Vorteile des eArztbriefs – allen voran die sichere und datenschutzkonforme Übertragung medizinischer Daten – und die Tatsache, dass aus jedem neuen Prozess meist recht schnell etablierte Routinen werden, sprechen für den Umstieg. Ein ganz wesentlicher Vorteil liegt in dem automatischen Versand des Befundbriefs aus dem RIS heraus über den Verzeichnisdienst an den Zuweisenden. Diese wiederum können den Brief direkt im Praxisverwaltungssystem abspeichern, die Patientenzuordnung findet (halb)automatisch statt. Das spart Zeit und wertvolle Arbeitskraftressourcen beim Praxispersonal, das nicht länger mit schlecht lesbaren oder nicht übertragenen Faxen beschäftigt ist, sondern Zeit für sinnvollere Tätigkeiten hat. Und es stellt sicher, dass sensible medizinische Daten nicht von Außenstehenden eingesehen werden können, zum Beispiel, weil ein Fax offen herumliegt.
„Damit der eArztbrief in der Radiologie aber ein voller Erfolg wird, müssen sich radiologische Praxen und Zuweisende untereinander vernetzen, sich absprechen und gemeinsam den digitalen Wandel gestalten. Dass das gut funktionieren kann, zeigen einzelne Cluster, die bereits diesen Weg gegangen sind. Wir als gematik stehen auf diesem Weg gerne beratend zur Seite“, so der KIM-Verantwortliche Thomas Jenzen.
Ein weiterer Anreiz für den eArztbrief in der Radiologie dürfte übrigens der Versand größerer Datenmengen sein. Das bisherige Datenlimit von 15 MB lässt das Übertragen von radiologischen Bilddaten nicht zu. Mit der neuen Version von KIM wird das Datenlimit deutlich ausgeweitet, sodass beispielsweise die digitale Kommunikation zwischen Radiologie und Orthopädie noch einmal verbessert wird.
KIM im medavis RIS
Auch medavis unterstützt den eArztbrief und sorgt für einen hürdenlosen Versand aus dem RIS heraus. Die Radiologin oder der Radiologe merkt nicht einmal, dass der Versand über KIM stattfindet – oder über einen anderen Übertragungsweg.
Allen Zuweisenden wird einmalig ein Übertragungsweg zugeordnet, der dann im Hintergrund automatisch gewählt wird. Weder wechselt sich die Ansicht, noch müssen zusätzliche Informationen in das RIS eingegeben werden.
Der Prozess rund um den Befundbrief bleibt exakt identisch. Diese einfache Art, medizinische Daten datenschutzkonform zu teilen ist so überzeugend, dass allein den ersten vier Monaten dieses Jahres gut 200.000 Befundbriefe aus dem medavis RIS übertragen wurden – Tendenz steigend.
Haben Sie Fragen rund um KIM in unserem RIS? Sprechen Sie uns an!