medavis Wachstumsstrategie – Interview mit Jürgen Roth
Workflows aus einer Hand
Im Jahr 2022 ist Bregal Unternehmerkapital eine strategische Partnerschaft mit der medavis eingegangen. Das Ziel damals wie heute: medavis so stark zu machen, dass das Unternehmen in einem sich wandelnden Marktumfeld mit topmodernen Lösungen noch erfolgreicher agieren kann als bisher. In welche Richtung die Entwicklung geht, zeigten jüngst die Investitionen in Digithurst, InformMe und medDream. Und das soll erst der Auftakt sein, wie Jürgen Roth, Chief Revenue Officer, im Interview erläutert.
Im medavis Umfeld hat sich in den vergangenen Monaten einiges getan. Erst die Investition in epiNET, im Sommer 2023 Digithurst, jüngst die Hinzunahme von InformMe und medDream. Woher kommt dieser „Wachstumsschub“, und welche Strategie steckt dahinter?
Wenn wir den radiologischen Markt aus der Anwenderperspektive betrachten, dann beobachten wir einen starken Trend zur Konsolidierung. Egal, ob auf niedergelassener oder klinischer Seite, und egal, ob durch die Übernahme durch Investoren oder durch die Auswirkungen der Krankenhausstrukturreform: Die Anzahl der Radiologien gemessen an der Inhaberschaft nimmt ab. Das sehen wir heute auch in unserem eigenen Anwenderkreis: Hier finden sich gut aufgestellte Gruppen mit 70 bis 100 Standorten. Anbieter von Gesundheits-IT-Lösungen, die langfristig erfolgreich sein möchten – und diesen Anspruch haben wir –, müssen sich genau überlegen, was diese Konsolidierung bedeutet. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir uns deutlich stärker aufstellen müssen, um auch in Zukunft die passenden Lösungen anbieten zu können.
Wie darf man sich das konkret vorstellen?
Im Kern wollen wir die radiologische Expertise durch eigene Investitionen und Investitionen in bestehende Unternehmen so erweitern, dass wir in der Lage sind, große Teile des radiologischen Workflows aus einer Hand anzubieten. Das beginnt mit der Buchung eines Termins und der dazugehörenden Patientenaufklärung bequem von zu Hause aus und reicht bis hin zur Präsentation von Bildern und Befunden bei Zuweisern oder auch zur Abbildung von echten teleradiologischen Workflows. Die Hinzunahme von Digithurst war der perfekte Auftakt dafür. Das Unternehmen hat gut etablierte Produkte, ergänzt das medavis Portfolio exzellent und hat sehr zufriedene Anwender. Für uns sind das die besten Voraussetzungen, um künftig gemeinsam Innovationen zu entwickeln und tolle Lösungen zu erarbeiten. Und genau darum geht es uns: Um das Know-how, die vorhandene Woman- und Manpower und den Innovationsgeist in den Unternehmen. Ich denke, viele Unternehmen im radiologischen Umfeld sehen, dass sie auf sich allein gestellt an Grenzen stoßen, was die Investition in künftige Entwicklungen betrifft. Solche Unternehmen adressieren wir und laden sie ein, mit uns ins Gespräch darüber zu treten, wie sich Kräfte bündeln und technologische Synergien schaffen lassen.
Was sind das für technologische Entwicklungen und Innovationen, die man nur gemeinsam stemmen kann?
Für große Gruppen – innerhalb und außerhalb der DACH-Region – kommen künftig mehr und mehr Lösungen aus der Cloud infrage. Die Vorteile in Sachen Roll-out, Verfügbarkeit und Skalierung sind einfach zu attraktiv. Für Softwareunternehmen geht mit der Entwicklung und Weiterentwicklung intelligenter Cloud-Konzepte ein sehr hoher Investitionsaufwand einher. Auf Dauer ist das für mittelständische Unternehmen nur schwer leistbar. Hier kommt Bregal als Investor ins Spiel. Die Investition in medavis ist für Bregal eine Ankerinvestition. Die Strategie war von vornherein, dass wir als medavis das Markt-Know-how einbringen und Bregal weitere Investitionen ermöglicht, um das Konzept eines Anbieters umzusetzen, in dem Investitionen in erfolgreiche technologische Entwicklungen gebündelt werden.
Welche Unternehmen kommen potenziell infrage, um das Portfolio zu erweitern?
Strategisch liegen die Schwerpunkte auf Workflow Lösungen, Teleradiologie und Cloud-basierten Lösungen für das Bildmanagement mit Fokus auf Befundung und Präsentation. Wir freuen uns bei der medavis alle sehr, dass es nach Digithurst geklappt hat, mit InformMe ein junges, dynamisches Unternehmen an Bord zu holen, das eine großartige Lösung für die digitale Patientenaufklärung bietet. Und mit unserem Neuzugang medDream konnten wir ein erfahrenes Team aus Litauen für unsere Gruppe gewinnen. Mit deren medizinischem Viewer dringen wir weiter in internationale Märkte vor. Er ist universell als performanter Enterprise Viewer in verschiedenen medizinischen Fachrichtungen einsetzbar. Zugleich wird er ein wesentlicher Bestandteil des medavis Überweiser- und Patientenportals und unterstützt damit den gesamten Behandlungspfad für Patienten. Der medDream Viewer ist als Medizinprodukt der Klasse IIB nach der europäischen Medizinprodukteverordnung MDR zertifiziert und von der US-amerikanischen FDA für diagnostische Zwecke zugelassen.
Und wie genau wird der Familienzuwachs denn künftig gemanagt?
Wir haben uns für eine funktionale Organisation entschieden, also keine geografische oder standortgetriebene. Und dafür, dass es dazu neue Verantwortlichkeiten gibt, die es vorher nicht gab, um das Wachstum gut und solide bewältigen zu können. Konkret: Wir wollen und werden zentral Orientierung geben und echte Synergien direkt auf der Arbeitsebene identifizieren. Im Mittelpunkt stehen dabei immer der Blick nach vorn und der Nutzen für unsere Anwender.
Was bedeuten diese Veränderungen für die medavis Anwender künftig?
Dass sie bei uns alle Produkte für den radiologischen Workflow bekommen, auf Wunsch auch aus der Cloud.
Dieses Interview erschien zuerst im medavis Kundenmagazin RADIUS und wurde für unsere Website aktualisiert.
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